Krustenbildung und Haarausfall nach der Haartransplantation: Was ist Schockverlust und wann endet er?
Krustenbildung und Haarausfall nach der Haartransplantation: Was ist Schockverlust und wann endet er?
Eine Haartransplantation ist eine effektive und dauerhafte Lösung für Menschen mit Haarausfall. Doch der Prozess endet nicht am Tag des Eingriffs. Die Heilungsphase nach der Operation umfasst mehrere natürliche und vorübergehende Reaktionen des Körpers. Zwei der wichtigsten Phasen sind die Krustenbildung und der sogenannte Schockverlust. Warum treten diese Phasen auf, sind sie normal und wann sind sie vorbei? Hier ist eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Erklärung:
1. Krustenbildung (Erste 7–10 Tage)
Während der Haartransplantation werden die Haarwurzeln (Grafts) in winzige Kanäle in der Kopfhaut eingesetzt. Dieser Vorgang verursacht kleine Verletzungen auf der Haut. In den ersten Tagen nach dem Eingriff bildet sich durch geronnenes Blut und Wundsekret eine Kruste. Dies ist ein natürlicher Teil des Heilungsprozesses.
Wichtige Hinweise zur Krustenbildung:
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Die Krusten dürfen nicht gewaltsam entfernt oder abgekratzt werden.
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In den ersten 3 Tagen sollte das Haar nicht gewaschen werden. Ab dem 4. Tag kann mit einem vom Arzt empfohlenen Shampoo sanft gewaschen werden.
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Nach etwa 7–10 Tagen fallen die meisten Krusten von selbst ab.
Sobald die Krusten entfernt sind, kann die Kopfhaut besser atmen und die Haarfollikel beginnen sich zu stabilisieren.
2. Schockverlust (Woche 2–8)
Nach dem Abfallen der Krusten beginnt in vielen Fällen der Schockverlust (Shock Loss). Dabei fallen die frisch transplantierten Haare vorübergehend aus. Das liegt daran, dass die Haarfollikel durch den Eingriff gestresst sind und sich zunächst an ihre neue Umgebung gewöhnen müssen. Auch vorhandene Haare können betroffen sein.
Ursachen für den Schockverlust:
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Stress durch den chirurgischen Eingriff
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Vorübergehend eingeschränkte Nährstoff- und Sauerstoffversorgung
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Anpassung der Follikel an die neue Umgebung
Wichtig: Nur die Haare fallen aus – die Haarwurzeln bleiben intakt und funktionsfähig unter der Haut.
3. Wann endet der Schockverlust? Wann wachsen die Haare nach?
Der Schockverlust beginnt meist in der 2. Woche und kann bis zur 6.–8. Woche andauern. In manchen Fällen kann er etwas länger bestehen. Neue Haare beginnen in der Regel ab dem 3. Monat nachzuwachsen.
Wachstumsverlauf der neuen Haare:
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3. Monat: Erste feine, weiche Haare sprießen.
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6. Monat: Etwa 50–60 % des endgültigen Ergebnisses sind sichtbar.
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12. Monat: Die Haare verdichten sich und wirken natürlicher.
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18. Monat: Das endgültige Ergebnis, vor allem bei dickerem Spenderhaar, ist erreicht.
4. Wann sollte man den Arzt aufsuchen?
Auch wenn gewisse Schwankungen normal sind, sollte ein Arzt kontaktiert werden bei:
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Entzündeten, nicht heilenden Krusten
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Anhaltend starkem Haarausfall über den 3. Monat hinaus
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Starken Schmerzen, Juckreiz oder Brennen auf der Kopfhaut
Fazit
Die Krustenbildung und der Schockverlust sind normale und vorübergehende Phasen nach einer Haartransplantation. Diese Prozesse erfordern Geduld und sorgfältige Nachsorge. Der Schockverlust bedeutet nicht, dass die Transplantation gescheitert ist – im Gegenteil: Er ist meist ein Zeichen für einen gesunden Haarneubeginn. Wer die Anweisungen des behandelnden Arztes befolgt, darf sich innerhalb eines Jahres über kräftiges, dauerhaftes und natürlich aussehendes Haar freuen.