VERURSACHT FINASTERID SEXUELLE IMPOTENZ?
Finasterid ist eines der am häufigsten verwendeten Medikamente zur Behandlung von androgenetischer Alopezie oder Haarausfall bei Männern.
Wenn ein Patient seine Kahlheitsbehandlung mit Finasterid beginnt, besteht die größte Angst vor Nebenwirkungen. Wie alle Arzneimittel kann Finasterid Nebenwirkungen haben. Am meisten befürchtet wird, dass Finasterid sexuelle Impotenz verursacht.
Der Mechanismus, durch den Finasterid sexuelle Funktionsstörungen verursachen kann, ist unbekannt, es gibt jedoch zwei Hypothesen:
- Finasterid kann die körpereigene Produktion von Neurosteroiden im Zusammenhang mit der sexuellen Funktion reduzieren und so die Libido und die sexuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
- Die Verwendung von Finasterid kann zu einer Verringerung des Testosteronstoffwechsels und damit zu einer Erhöhung des Östrogenstoffwechsels (weibliches Hormon) führen.
WIRKMECHANISMUS VON FINASTERID
Testosteron muss in Dihydrotestosteron (DHT) umgewandelt werden, um im Körper zu funktionieren. Testosteron allein hat keine Fähigkeit, auf den Körper zu wirken.
Für die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron ist ein Enzym namens 5-Alpha-Reduktase erforderlich. Finasterid hat die Fähigkeit, dieses Enzym zu blockieren und reduziert daher die Produktion von DHT, der aktiven Form von Testosteron.
Kahlheit tritt aufgrund einer Veränderung der DHT-Rezeptoren auf, so dass eine Verringerung der Produktion dieses Hormons die Entwicklung von Haarausfall verlangsamt.
STUDIE ÜBER DIE WIRKUNG VON FINASTERID AUF DIE SEXUELLE FUNKTION
An 762 Patienten wurde eine Studie durchgeführt, um zu bewerten, ob Finasterid eine verminderte sexuelle Funktion verursacht. Diese Studie wird derzeit im März 2019 im Journal der Europäischen Akademie für Dermatiologie veröffentlicht.
In dieser Studie wurden alle Patienten einem standardisierten Fragebogen zur Bewertung der Sexualität unterzogen. Es handelt sich um einen internationalen Fragebogen namens „Arizona Sexual Experience Scale“ (ASEX) . Zusätzlich zur Beantwortung des Fragebogens mussten die Patienten auch beantworten, ob ihre Libido abnahm und ihre sexuelle Leistung abnahm.